
Die Erlebnisübungen stammen aus dem Bereich der Kooperations- und Vertrauensübungen, die zum Teil bereits in Schulen und öfter noch bei erlebnispädagogischen Aktivitäten durchgeführt werden. Sozial- und Selbstkompetenzen werden im Handeln lösungsorientiert gefördert. Die Aufgaben können nur durch Zusammenarbeit in der Gruppe erfolgreich gelöst werden. Das persönliche Engagement jedes Einzelnen, kognitive und soziale Fertigkeiten und eine gewisse Frustrationstoleranz führen schliesslich zum Erfolg. Die Frage, welche Kompetenzen in der Teamarbeit gefragt sind, kann durch Analyse des Verhaltens einzelner Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Dynamik innerhalb der Gruppe thematisiert werden. Es können dadurch Prozesse und Strukturen in Gruppen auf spielerische Weise erkannt und verändert werden. Die gedankliche Reflexion des Erlebten bietet ein gutes Übungsfeld zur Erweiterung der Sozial- und Selbstkompetenzen. Erlebnisübungen bringen Abwechslung, Spass und Spannung in die Geschichten und den Unterricht.
Zur Übersicht Erlebnisübungen im PDF
Zum Ordner mit allen Erlebnisübungen
Zum Gelingen einer Erlebnisübung trägt eine durchdachte und aufmerksame Anleitungshaltung bei. Dazu empfehlen wir:
... welche ausreichend erklärt werden, sodass sich die Gruppe selbständig und ohne Hilfe der Leitungsperson an das Lösen der Aufgabe machen kann.
Oft benötigen Gruppen sehr unterschiedlich viel Zeit, um Lösungsstrategien zu entwickeln. Daher braucht es von der Leitungsperson Geduld. Sie soll die Gruppe ‹machen lassen›, für den Lösungsprozess mit seinen Entwicklungsschritten Zeit einrechnen und nicht vorschnell ins Geschehen eingreifen. Zurückhaltung ermöglicht der Leitungsperson , die Gruppendynamik und den Lösungsprozess aktiv zu beobachten. Auf keinen Fall darf der Gruppe die Lösung aus Zeitnot aufgedrängt werden, damit es schneller geht.
... falls die Gruppe über längere Zeit keine Lösungsansätze findet oder wegen dem Scheitern einzelner Teilnehmender immer wieder von vorne beginnen muss. Die Möglichkeit, einen Joker einzusetzen, kann der Gruppe zu Beginn oder auch erst während der Übung mitgeteilt werden.
... soll jeder Gruppe gegeben werden. Oft ist der Lerneffekt grösser, wenn die Gruppe nicht auf Anhieb erfolgreich ist. Die Leitungsperson kann während der Übung einen Zwischenstopp einlegen, um den Gruppenprozess zu reflektieren. Moderierend gibt sie der Gruppe die nötige Struktur, um selbständig eine Lösung zu finden.
Oft zeigen sich im alltäglichen Unterricht bei Gruppenarbeiten wiederholt ähnliche Verhaltens- und Handlungsmuster. Diese können anhand von Erlebnisübungen reflektiert und eventuell verändert werden, so dass Gruppenarbeiten besser gelingen.
... und ein allfällig wiederkehrendes Einstiegs- und/oder Ausstiegs-Ritual sind wichtig, vor allem bei Übungen mit Wettkampf-Charakter.
Durch die Reflexion kann am sozialen Gefüge der Gruppe und/oder am Verhalten einzelner Schüler*innen gearbeitet werden. Eine Reflexion kann wertvoll sein, ist aber nicht immer zwingend. Manchmal sind weniger Worte mehr.
Jede Erlebnisübung ist thematisch mit dem Inhalt der Geschichte verbunden. Die Überleitungen von der jeweiligen Geschichte zur Übung und wieder zurück zur Geschichte erscheinen als direkter Einschub zwischen den einzelnen Textpassagen der Geschichte. In den Zusatzunterlagen sind die Arbeitsblätter ‹Anleitung zur Überleitung vom Text zur Übung› zu finden, um die Übergänge für Präsentationen in einer Gastklasse für die Vortragenden und Zuhörenden individuell und gut zu gestalten.
Jede der 32 Erlebnisübungen trägt eine Nummer und einen Namen. Sie ist auf einem separaten Blatt beschrieben mit Inhalt, Ablauf, Themenbezug zu Geschichten, Zeit- und Materialbedarf, passender Gruppengrösse. Fotos veranschaulichen den Übungsablauf. Auf jedem Foto sind die wichtigen Aspekte orange eingefärbt.
Für die Durchführung einzelner Übungen wird unterschiedliches Material benötigt. Die ‹Materialliste für Erlebnisübungen› gibt dazu einen Überblick.
Erlebnisübungen können auch losgelöst von einer Geschichte im Unterricht oder im Tagesprogramm eingesetzt werden.